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Der Nonnensee und seine wechselvolle Geschichte

Der Sage nach befand sich dort, wo heute der Nonnensee zu finden ist, ein Kloster. Reichtum und Unermesslichkeit – die Nonnen sollen aus Überfluss im Sommer auf Salz Schlitten gefahren sein – führten zum Untergang des Klosters. An seiner Stelle entstand der Nonnensee. Nur zu Pfingsten seien seither noch die Glocken des Klosters oder auch klagende Stimmen aus dem See zu hören…

Die Versuche, den Nonnensee trocken zu legen und landwirtschaftlich zu nutzen, liegen weit zurück. Bereits 1859 bis 1860 versuchte man, den Wasserstand abzusenken. Dies gestaltete sich aber außerordentlich schwierig und aufwendig. Wirklich erfolgreich war die Melioration der Nonnenseeniederung seit 1967, als am Ostufer eine Pumpstation gebaut wurde, die nachhaltig das Wasser in die vorbei fließende Duwenbeek abpumpte. So wurde fortan das entstandene Grünland bewirtschaftet – freilich zu einem hohen Preis.

Im Winter 1993 zu 1994 fiel das Schöpfwerk wegen eines Defektes mehrere Wochen aus. Und innerhalb kürzester Zeit lief die Niederung wieder voll Wasser – der See eroberte sich seine Flächen zurück. Beteiligte Interessengruppen waren sich recht schnell einig, der See sollte bestehen bleiben. Es fanden sich bald erste Gäste der Wasservogelwelt ein.

Kaum jemand aber konnte absehen, welche Bedeutung dieser See für Wasservögel aus dem Norden und Osten Europas bis nach Sibirien reichend in der Folge erlangen sollte. Bislang wurden schon 80 ans Wasser gebundene Vogelarten, teilweise in großen Individuenzahlen hier erscheinend beobachtet. 25 Arten davon brüten am See, darunter alle Lappentaucher, Höckerschwan, Graugans, einige Entenarten, Lachmöwe und Flussseeschwalbe. Seeadler und seltener Fischadler erscheinen ebenfalls am See.

Aber der See ist auch ein wichtiges Naherholungsgebiet. Der etwa 5 km lange Rundwanderweg mit seinen beiden Beobachtungstürmen bietet gute Voraussetzungen, die Ruhe zu genießen, die Vogelwelt zu erkunden oder auch für laufsportliche Betätigungen.