Tag der offenen Klosterstätten im Stadtmuseum
Das Stadtmuseum lädt am 27. April 2025 mit Sonderöffnungszeiten zu einem Besuch ein. Zudem referiert Dr. Dirk Schleinert (Stadtarchiv Stralsund) über die Reformation in Pommern.
- 11-16 Uhr Sonderöffnungszeiten (regulärer Eintritt)
- 13 Uhr Führung durch die Sonderausstellung „Sundquilters Schätze. Patchwork und Quilting“ (regulärer Eintritt)
- 16 Uhr Vortrag Dr. Dirk Schleinert, „Die Reformation und ihre Auswirkungen auf die Klosterlandschaft Pommerns bis zum Dreißigjährigen Krieg“ (Eintritt frei)
Am Sonntag, dem 27. April 2025 findet einmal mehr der Tag der offenen Klosterstätten in Mecklenburg-Vorpommern statt. Während der Sonderöffnungszeiten laden die Dauerausstellung „Von der Steinzeit bis zur Stadt“ und die Sonderausstellung "Sundquilters Schätze. Patchwork und Quilting" in der Zeit von 11 bis 16 Uhr zu einem Besuch ein. Die Geschichte des Bergener Nonnenklosters von seinen Anfängen 1193 über seine Umwandlung in ein evangelisches Damenstift bis zu seiner Auflösung 1945 wird in der Dauerausstellung thematisiert. Die Replik des vergoldeten, romanischen Kelches und das reich mit Leinen und Seide bestickte mittelalterliche Tuch mit seinen erzählerischen Szenen regen zum Staunen und Innehalten an. Am Tag der offenen Klosterstätten in Mecklenburg-Vorpommern und anlässlich des 500. Reformationsjahres referiert der Stralsunder Stadtarchivar Dr. Dirk Schleinert über die „Die Reformation und ihre Auswirkungen auf die Klosterlandschaft Pommerns bis zum Dreißigjährigen Krieg“. Klöster hatten in der Theologie Luthers keinen Platz. Deshalb war ihre Aufhebung Bestandteil der Reformation. Der Umgang mit den Klosternlagen und deren zum Teil beträchtlichen Grundbesitz war ein zentrales Thema des Reformationslandtages in Treptow an der Rega im Dezember 1534.
Die Städte wie Stralsund hatten bereits vollendete Tatsachen geschaffen. Die Stadtklöster dienten häufig als Armenhäuser oder Bildungseinrichtungen. Über das Schicksal der Feldklöster auf dem flachen Land stritten die Herzöge von Pommern mit dem Adel. Da keine Einigung erzielt werden konnte, verließ der Adel vorzeitig den Landtag, sodass dieser eigentlich gescheitert war.
Die Herzöge setzten sich in der Folge weitestgehend durch. Aus den Besitzungen der Feldklöster wurden Domänen, die von herzoglichen Beamten verwaltet wurden. Nur einige Frauenklöster wurden dem Adel zur Einrichtung von evangelischen Damenstiften überlassen, so auch Bergen.
Ein unterschiedliches Schicksal hatten die Klosteranlagen an sich. Das war maßgeblich durch die Möglichkeit der weiteren Nutzung beeinflusst. Die Wirtschaftsgebäude blieben weitestgehend erhalten. Anders die Klosterkirchen. Für diese hatte man meistens keine Verwendung mehr. Manchmal wurden sie als Pfarrkirchen weitergenutzt, wie z. B. in Verchen oder Krummin. Aber häufiger verfielen sie, wie z. B. in Jasenitz oder wurden ganz oder zum größten Teil abgerissen, wie z. B. in Neuenkamp. Ähnlich erging es den Klausurgebäuden, die auch nur dann erhalten blieben, wenn sie weitergenutzt werden konnten, etwa für Aufenthalte der herzoglichen Familie wie in Eldena.
Wie das alles ablief und was von der Klosterlandschaft im Herzogtum Pommern am Vorabend des Dreißigjähriges Krieges noch übrig war, davon berichtet Dr. Dirk Schleinert, Direktor des Stralsunder Stadtarchivs, in seinem Vortrag.
Um 13 Uhr führt die Patchworkerin Frau Wermke-Lehr durch die Sonderausstellung „Sundquilters Schätze. Patchwork und Quilting“ und plaudert aus dem Nähkästchen.
Die Führung ist im regulären Eintrittspreis enthalten.